Achte auf Deinen Energiehaushalt. Sagt man ja so. Aber was bedeutet das eigentlich? Was ist denn der Energiehaushalt eigentlich? Und wie kann man darauf achten?

In der Vorbereitung zu meinen Kursen oder der Arbeit mit einzelnen Kunden frage ich oft die unterschiedlichen Seins-Ebenen ab, um herauszufinden, wie es den Teilnehmern in den verschiedenen
Bereichen geht. Körperlich oder emotional ist für die meisten klar und ich bekomme ganz eindeutige Antworten. Wenn ich aber frage “Wie geht es Dir energetisch?”, haben die wenigsten eine Antwort
parat und wissen auch gar nicht so genau, was ich damit meine. Und das finde ich wiederum total interessant, denn wie schon in meinem Blog-Artikel über die Komplexität des Seins (LINK)
beschrieben, bestehen wir aus fünf verschiedenen Ebenen. Jede Ebene ist eng verwoben mit der nächsten und ein Ungleichgewicht auf einer Ebene hat einen direkten Einfluss auf die umliegenden. Das
bedeutet, dass wir jede Ebene nutzen können, um unser gesamtes System anzusteuern. Das bedeutet aber auch, dass wir auf den unterschiedlichen Ebenen Ungleichgewicht erzeugen können.

Heute geht es um die energetische Ebene.

Dein Körper, so fest und dicht er sich auch anfühlen mag, besteht, wenn man genau hinsieht, zu einem großen Teil aus Energie. Mit all der Haut und den Haaren, Muskeln und Knochen,wirkt es zwar
immer so, als würde er hauptsächlich aus Materie bestehen. Doch wenn man die einzelnen Zellen und Atome immer weiter herunter bricht und unter dem Mikroskop betrachtet (nicht dass ich das jemals
gemacht hätte oder mich damit besonders gut auskenne…), sieht man Elektronen, Protonen und Neutronen, die umeinander fliegen. Die Teilchen sind also auch nicht fix, sondern bestehen aus
Spannungen, Bewegungen und Energien.

Ich muss da immer an den Film Matrix denken. Kennst Du den? Im letzten Teil, ganz zum Schluss als Neo das ”normale” Augenlicht verloren hat, sieht er die strahlenden Umrisse der Menschen und
Gegenstände. Die Schwingungen und Energien aus denen sie bestehen. Und laut Yoga und Ayurveda, ist das tatsächlich so. Laut Ayurveda fließt die Energie in unseren Körpern, je nachdem welches
Dosha wir haben, unterschiedlich. Die Dosha-Theorie basiert ja auf der Verteilung der Elemente in Deinem Körper. Die Elemente sind Luft, Raum, Wasser, Erde
und Feuer. Abhängig davon, wie viel Du von einem Element in Deinem Köper vertreten ist, fließt auch die Energie.

Energie im Vata-Dosha 

Wenn Du zum Beispiel viel Luft und Raum in Deinem Körper hast, also viel Vata-Dosha, fließt Deine Energie von der Mitte nach außen und
überall durcheinander. Außerdem hat sie die Tendenz zu verpuffen, weil es wenig Struktur und Rhythmus in Deinen Zellen gibt, die sie in Deinem Körper halten. Und das hat natürlich
einen
Einfluss auf Dich. Zum Vata-Dosha passt dieser Spruch super: Du hast Hummeln im Hintern.

Auf der körperlichen Ebene hat das zur Folge, dass alle Dinge die in Deinem Körper eigentlich in einem Rhythmus laufen sollten, es schwerer haben und so zum Beispiel Stoffwechselprozesse
durcheinander laufen. Mal sind sie so, mal sind sie ganz anders… Aber es bedeutet auch, dass Deine Energie schnell verpufft.

Auf emotionaler Ebene bedeutet das, dass Du sehr “durchlässig”  bist, also schnell die Gefühle anderer wahrnimmst und wenn Du nicht lernst Dich abzugrenzen, dadurch beeinflusst bist. Das
bedeutet aber auch, dass Du schnell von einem Gefühl ins nächste wechseln kannst und zum Beispiel schnell begeisterungsfähig bist und sich Deine Energie auf das Objekt auf dass Du Dich
fokussierst, konzentriert. Aber genauso schnell wechselt Deine Energie zum nächsten Objekt was Dir vor die Nase läuft. Du bist also vielleicht auch schnell gelangweilt vom alten und wechselst
lieber zum neuen.

Auf der mentalen Ebene hat das zur Folge, dass Du schnell und viel denkst. Auch Deine Gedanken fliegen schnell von einem Thema zum nächsten und sind wenig stabil und ruhig. Spirituell bist Du Dir
wahrscheinlich relativ bewusst darüber, wofür Du hier bist im Leben. Denn durch die Durchlässigkeit ist Dir der Kern, Deine Essenz, Dein Sein und Dein Lebenssinn im Vergleich zu den anderen
Doshas ziemlich präsent. Dir wird es nur schwer fallen, Deine Energie dauerhaft darauf zu konzentrieren das zu etablieren, was notwendig ist um diesen Sinn tatsächlich in Deinem Leben auch zu
manifestieren und zu leben.

Energie im Pitta-Dosha 

Wenn Du viel Feuer und Wasser hast, ist viel Pitta-Dosha in Deinem System. Das bedeutet, dass die Energie in Deinem Körper die Tendenz
hat nach oben zu steigen und sich im Kopf zu sammeln. Es bedeutet, dass Du beim Sport schnell einen roten Kopf bekommst, aber auch, dass es in Deinem Körper oft aufsteigende Prozesse gibt, die so
nicht sein sollten, wie zum Beispiel Sodbrennen (Magensäure, die nach oben steigt) oder Blasenentzündungen durch aufgestiegene Bakterien… Das heißt aber auch so
etwas wie Dampf unterm Kessel.

Emotional kann man es auch super verdeutlichen – Dir steigen Dinge schnell zu Kopf! Auf der einen Seite so etwas wie Wut und Ärger, aber auch die Tendenz pedantisch
zu werden oder eingebildet zu sein. Da sich alles oben sammelt, bekommt der Kopf von Dir meist zu viel Aufmerksamkeit und die Gedanken sind scharf, prägnant und hitz
ig. Dir fällt es wegen
der vielen Energie im Kopf oft schwer, zur Ruhe zu kommen und den Rest des Körpers mit seinen Bedürfnissen genauso wichtig zu nehmen wie die gedanklichen
Systeme.

Spirituell hast Du nicht unbedingt einen leichten Zugang, da Du die Tendenz hast, Dich in Deinem hitzigen System im Detail zu verrennen. Wenn Du allerdings
Deinen Lebenssinn gefunden hast, setzt Du auch alles schön strukturiert und geplant daran, den Traum umzusetzen.

Energie im Kapha-Dosha

Wenn Du viel Erde und Wasser im System hast und mit viel Kapha-Dosha gesegnet bist, sinkt die Energie in Deinem Körper eher ab. Das hat
zur Folge, dass Du Dich auf der einen Seite schnell schwer, träge und lethargisch fühlst. Es bedeutet aber auch, dass Du mit beiden Beinen auf dem Boden stehst und super gut geerdet bist. Im
Körper hat das zur Folge, dass Prozesse durch die absinkende Energie langsamer laufen als bei den anderen Doshas. Es bedeutet auch, dass Du die Tendenz hast, Wasser einzulagern und Dich das
wiederum mehr beschwert.

Emotional bist Du einerseits durch die Schwere stabil, hast aber die Tendenz zu gedrückter Stimmung. Wenn Vata ein Burn-Out bekommt wegen Überforderung und Pitta
wegen zu viel Druck und Spannung, bekommst Du wahrscheinlich eher eine Depression und willst am liebsten nicht mehr aus dem Bett oder vom Sofa runter. Auf der anderen Seite bist Du von allen
Doshas am zufriedensten.

Mental heißt das, dass Deine Gedanken verhältnismäßig langsam laufen und Du Dich gerne auf einige wenige Dinge konzentrierst. Spirituell fällt es Dir nicht ganz
leicht den Zugang zu Deiner Essenz zu finden, da Du sehr verwurzelt bist in der materiellen, “grobstofflichen” Welt. Und wenn Du Deinen Lebenssinn gefunden hast, machst Du Dich vielleicht auf den
Weg, vielleicht aber auch nicht, denn es ist ja auch so schon alles gut.

 

Du siehst, der Energiehaushalt ist konstitutionell super prägnant, also bei uns allen anders. Und hinzu kommt, dass alles was wir tun, einen großen Einfluss auf unsere Energie hat. Wenn Du also
ständig reist und unterwegs bist, hat das auf Deine Energie eine andere Wirkung als wenn Du jeden Tag am gleichen Ort mit den gleichen Menschen bist. Je
nachdem wie viel Rhythmus Du in Deinem Leben hast, was und wie Du isst, ob Du Dich bewegst oder nicht, und wenn ja, wie… alles hat einen Einfluss auf Deine Energie.

Meine Aufgabe an Dich – finde heraus wie die Energie in Deinem Körper fließt und beginne damit wacher darüber zu werden wie das, was Du täglich lebst, die Energie in Deinem Körper beeinflusst.
Denn erst dann kannst Du Deinen Energiehaushalt super steuern! Der erste Schritt ist immer die Bewusstseinsschulung.

Wie ist es für Dich? Hinterlasse mir einen Kommentar unter dem Artikel und lass mich wissen, wie Du die Energie in Deinem Körper wahrnimmst und was Dir eher gut und was nicht!

Viel Spaß beim Erforschen.

Liebe Grüße,