Die erste Grenze, an die ich manchmal stoße, wenn ich mit Menschen, vor allem Yogis, über Erfolg rede, ist der Satz: „Vielleicht will ja nicht jeder erfolgreich sein.“ Und hier kommt meine gewagte These – das ist Quatsch. Wir alle wollen erfolgreich sein. Allerdings definiert jeder Erfolg anders für sich. Für den einen ist Erfolg, jeden Tag auf der Yogamatte zu stehen, für den anderen ist Erfolg, endlich schwanger zu werden oder eine dauerhaft erfüllte Partnerschaft zu haben, und für wieder andere ist Erfolg, ein 6-stelliges Jahreseinkommen zu haben. Das heißt, wir alle wollen erfolgreich sein in unterschiedlichsten Bereichen, und definieren das, was für uns erfolgreich bedeutet, selbst und vielleicht auch immer mal wieder neu.

Was braucht es jetzt also, um tatsächlich so erfolgreich zu sein wie wir uns das wünschen?
Hier kommen meine drei wichtigsten Erkenntnisse zu diesem Thema. Du kannst sie auf alle Bereiche und zu jeder Zeit anwenden. Ich sattele das Pferd mal von hinten auf, denn die Erkenntnisse sind leichter zu verstehen, wenn Du Dir erst mal bewusst wirst, wie Du Dir selber im Weg stehst.

1. Besserwisserei in die Tonne treten – oder jederzeit die Bereitschaft zu haben, im Unrecht zu sein.

Unser Verstand (und das ist bei uns Frauen besonders ausgeprägt) hat die exzentrische Angewohnheit, im Recht sein zu wollen. Das fängt bei Kleinigkeiten an, zum Beispiel wie man am besten die Zahnpastatube entleert, über welcher Yogastil der beste ist, bis hin zu weltpolitischen Entscheidungen, die wir glauben, besser hätten entscheiden zu können. Warum ist das wohl so? Aus yogischer Sicht ist es simpel. Dein Verstand ist ein Instrument, was permanent evaluiert und einteilt in “funktioniert für’s Überleben” und “funktioniert nicht für’s Überleben”. Und im Grunde ist jede Besserwisserei, wenn man hinter die Kulissen schaut und sie runterbricht, am Ende genau das. Der Kampf des Verstandes zu überleben. Das größte Problem dabei ist, dass wir uns dadurch sehr schnell aus der Lernzone entfernen und es uns in der Komfortzone bequem machen, wo wir ganz gemütlich unsere eingestaubten Meinungen und Glaubenssätze zu der Welt behalten können. Aber wie wir alle wissen – wenn Du mehr vom selben machst, bekommst Du keine neuen Ergebnisse. Die einzige Möglichkeit, Deinen Erfolg (egal in welchem Bereich) zu steigern, liegt also in der Lernzone. Und Du musst jederzeit die Bereitschaft haben, die Meinungen, Glaubenssätze und Überzeugungen, die Dich bis zu diesem Zeitpunkt davon abgehalten haben, den jeweiligen Erfolg zu erschaffen, in die Tonne zu treten. Im Yoga nennen wir das “Beginners Mind”. Wenn Du also mit einem offenen Geist morgens aufstehst und bereit bist, über alles das, was Du bisher gedacht hast, wie Leben ist, im Unrecht zu sein, dann erhöhst Du die Chancen darauf, die Dinge zu erkennen und zu lernen, die Dich da hin bringen, wo Du hin willst.

2. Den Guten Eindruck ad acta legen – oder Dich gerne nicht-wissend und unbeholfen zeigen

Der zweite Aspekt fußt auch auf einer Annahme des Verstandes, dass es besser wäre oder vielleicht funktionaler für’s Überleben, wenn wir einen guten Eindruck machen. Und auch das ist wieder individuell von Person zu Person. Was glaubst Du, ist funktional für “einen guten Eindruck”? Die einen glauben, sie machen einen guten Eindruck, wenn sie zurückhaltend und vorsichtig sind, die anderen glauben, sie kommen besser an, wenn sie immer einen lockeren Spruch auf den Lippen haben. Du hast also Dein ganz eigenes, individuelles Bewertungsschema, nach dem Dein Verstand evaluiert, ob es funktioniert für einen guten Eindruck. Ob für Dich jetzt die Second-Hand Klamotte vom Flohmarkt oder der Anzug Dir ermöglicht, gut da zu stehen, für die meisten steht dahinter das Bestreben danach, nicht abgelehnt oder ausgegrenzt zu werden. Der Witz ist nur, Du hast erstens eh 0,0 % Einfluss darauf, ob die Menschen Dich ablehnen oder nicht, und zweitens finden die meisten Menschen (wahrscheinlich auch Du) es eher sympathisch, wenn Menschen einfach mal etwas ausprobieren, was sie noch nicht können, und es in Kauf nehmen, damit unbeholfen zu wirken. Und das wiederum ist so, weil wir uns oft, tief irgendwo in uns drin, auch wünschen, mehr Risiken einzugehen, um weiter auszuschwingen, und weil die meisten von uns daher mit den Menschen mitfühlen, die dieses Risiko eingehen und dann etwas unbeholfen wirken. Um also schneller erfolgreich zu sein, musst Du jederzeit bereit sein, auf den guten Eindruck zu scheißen, und Dich zu zeigen mit den Dingen, die Du noch nicht weißt oder kannst! Denn je sichtbarer diese Bereiche sind, desto schneller kannst Du sie wandeln. Wenn Du sie versteckt hältst, vielleicht sogar vor Dir, dann bist Du verdammt dazu, genau so weiter zu machen.

3. Alles alleine machen müssen zu wollen – Dir Ermächtigung von anderen Menschen holen

Vielleicht bist Du gerade über die Headline gestolpert … alleine machen müssen ZU WOLLEN … wie kann das denn gehen? Es ist so: Viele von uns leben ein System von “ich muss immer alles alleine machen”. Wenn Du Dich aber auf den Standpunkt stellst, dass wir alle unsere Realität genau so erschaffen haben, wie wir sie (bedingt durch unser System an Überzeugungen und Glaubenssätzen) beabsichtigen (und das beinhaltet die Möglichkeit, es eigentlich nicht so haben zu wollen), dann müssten wir uns korrekterweise fragen: „Warum wollen wir immer alles alleine machen müssen?“ Also, was genau lässt uns die Situation erschaffen, es alleine machen zu müssen? Ist ein super Forschungsfeld … Das ist der eine Punkt. Der andere ist, dass die meisten von uns in dem Glauben leben, dass unsere Ergebnisse mehr wert sind, wenn wir es alleine geschafft haben. Als wäre es irgendwie wertvoller, wichtiger, richtiger, wenn niemand anderes involviert ist. “Aber ich habe den Handstand ja nur geschafft, weil Du mir geholfen hast.” – “Aber ich habe es nicht geschafft, alleine das Problem zu lösen.” –  “Aber ich habe es nicht alleine hinbekommen, das Yogastudio erfolgreich zu leiten.” …. (Achte mal im Laufe der nächsten Tage darauf, wie Du Dinge bewertest.) Fakt ist – Du hast noch nie irgendein Ergebnis ohne Unterstützung oder noch genauer (wie wir im Coaching sagen) ohne Ermächtigung erschaffen. Zu allen Deinen Ergebnissen hat immer irgend jemand anderes auch mit dazu beigetragen. Und wenn es der Schuh-Produzent für den Marathonläufer ist oder dass Deine Eltern Dich überhaupt bekommen haben. Wobei es in den meisten Fällen offensichtlicher ist, wo die Ermächtigung herkommt. Und das ist super so. Wir leben immer in Abhängigkeit zu anderen Menschen. Sobald Du dem zustimmst, kannst Du aufhören zu denken, dass Du einerseits alles alleine machen musst und andererseits irgendein Ergebnis ohne Ermächtigung mehr wert ist. Und dann kannst Du Dir sogar aktiv Ermächtigung holen und so Deinen Prozess zum Erfolg beschleunigen. Frage bei denen nach, von denen Du weißt oder vermutest, dass sie Deine Fragen beantworten können, dass sie Dir Halt geben können, dass sie den Schritt, der für Dich ansteht, schon gemacht haben. Und lass Dich dadurch ermächtigen. Ich kann Dir sagen – Deine Weiterentwicklung in Richtung Erfolg nimmt dann ordentlich Fahrt auf und Du kommst schneller zum Ziel! Also – los geht’s!

Freue Dich, wenn Du im Unrecht bist über das, was Du bisher gedacht hast, und höre auf, Dich damit selbst zu begrenzen. Zeige Dich in Deiner Lernzone mit all den Dingen, die Du noch nicht kannst oder weißt, und hole Dir dann die Ermächtigung, die Du brauchst für Deinen nächsten Schritt!

Je mehr Du das machst … desto leichter wird Dein Leben.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Die Dana.