Dieser Blog-Post (und diese Podcastfolge) könnte auch einen anderen Titel tragen, nämlich: Wie ich durch einen Streit mit Matthias mehr über mich selbst lernte und diese Erkenntnis mir hilft, mich im Anforderungs-Strudel von Job und Familie nicht zu verlieren und meine Selfcareroutinen beizubehalten. Ganz schön lang, ich weiß 😅 Also fangen wir an:
Neulich hatte ich einen Streit mit Matthias. Wir hatten eigentlich einen gemütlichen Fernsehnachmittag miteinander verbracht. Wir lagen im Bett und ich habe irgendetwas gesagt, was Matthias gestört hat. Er drehte sich weg von mir und kündigte an, jetzt lesen und danach schlafen zu wollen.
“Ich wurde sofort wütend!”
Rückzug! Ich hasse Rückzug! Und ich wurde sofort wütend. Aber anstatt wie sonst auf ihn loszugehen, ihn zu fragen, was denn jetzt eigentlich los ist und ihn mit meinen Coaching-Fragen in die Ecke zu drängen, hielt ich kurz inne. Eigentlich liegt hinter dem Gefühl “Wut” oft etwas ganz anderes. Das weiß ich. Was ist es bei mir? Ich bleibe still. Und forsche. Ich weiß, es gibt da bei mir so eine Tendenz: Wann immer ich mich zurückgestoßen oder verlassen fühle, plustere ich mich auf. Ich schieße mit meinem Fokus sofort auf die andere Person, statt bei mir zu bleiben. Aber nicht heute. Heute bleibe ich bei mir. Ich fühle mich zurückgestoßen, traurig, irgendwie verletzlich und verwirrt. So ganz genau weiß ich eigentlich gar nicht, was los ist. Ich bin noch nicht so geübt darin, das Gefühl hinter der Wut zu spüren. Und während ich fühle, überlege ich, wie ich mir jetzt das geben könnte, was ich brauche. Wie ICH es mir geben könnte! Nicht er!
Denn tatsächlich hab ich genau das bisher nur selten gemacht. Meistens bin ich auf ihn losgegangen, entweder wütend oder mit meinen Coaching-Fragen, damit ER mir das gibt, was ich brauche. Ich hab also so getan, als ging es um ihn, aber eigentlich ging es um mich. Auch nicht gerade fein, eigentlich …
Interessant ist, wie sich die ganze Konflikt-Dynamik sofort änderte. Im Vergleich zu dem, wie es sonst abgelaufen wäre. In dem Moment, in dem ich mich mir selbst zuwandte, brach ich das bekannte Muster. Und interessanterweise, wandte sich Matthias fast sofort jetzt mir zu. Was denn jetzt mit mir los sei? Ich erzählte ihm ganz offen, dass ich mich irgendwie zurückgestoßen und traurig fühle und selbst nicht so genau wisse, was los sei. Und er? Er nahm mich in den Arm. Irre! Weil ich ihm seinen Raum gelassen hatte, konnte er viel besser auf mich zugehen, konnte er viel besser für sich entscheiden, wie er sein möchte.
Was brauche ich? Und wie kann ich dafür sorgen?
Aber zurück zu den Selfcareroutinen. Es ist für uns so wichtig bei uns zu bleiben. Zu schauen, was brauche ich? Was kann ich für mich tun, damit es mir gut geht? Wann möchte ich ins Bett gehen, damit ich am nächsten Morgen gut in den Tag starte? Wie möchte ich in den Tag starten? Was möchte ich essen?
Ich hatte oft so einen Frauen-Glaubenssatz von “Ich muss immer zur Verfügung stehen” und bin deshalb ungesunde Kompromisse eingegangen. Aber, weißt Du was?! Eigentlich ist das auch den anderen gegenüber nicht fair. Denn wenn wir nicht gut für uns selbst sorgen und denken “Ich kann das nicht, weil mein Mann das nicht will.” Oder: “Ich hab keine Zeit wegen der Kinder”. Dann kreieren wir ein Szenario, bei dem wir wegen der anderen nicht das bekommen, was wir brauchen. Und dieser Vorwurf schwingt mit – in unserem täglichen Miteinander und in Konflikten. Ganz schön gemein von uns, oder? Den anderen etwas vorzuwerfen, was sie nie von uns verlangt haben?
Es ist für uns und für alle um uns herum wichtig, dass wir uns selbst an erste Stelle setzen. Dass wir wissen, was wir brauchen. Und, dass wir dafür sorgen, dass wir das bekommen. Denn wir allein sind dafür verantwortlich.
Beispiel Familienessen. Viele unserer Kursteilnehmer stoßen an die gleiche Grenze. Sie möchten die ayurvedischen Prinzipien in ihren Alltag integrieren, aber die sind hier und dort nicht kompatibel mit den Gewohnheiten und Vorlieben der anderen Familienmitglieder. Ich zum Beispiel liebe gesundes Essen. Mir ist das viel wichtiger als Matthias oder den Kindern, die essen auch gerne mal Pizza oder Nudeln.
Ayurveda Essen für die ganze Familie – Synthesen finden
Was machen wir also? Wir versuchen Synthesen zu finden. Für mich war das nicht immer leicht für meine eigenen Bedürfnisse einzustehen. Einfach nur für mich selbst etwas kochen? Das geht so richtig eigentlich erst, seit ich einige Erkenntnisse dazu auf meiner Panchakarma Kur in Indien hatte. Wenn Matthias und die Kinder sich jetzt eine Pizza in den Ofen schieben, denke ich nicht mehr, “ist doch so ungesund”. Sondern ich denke: Cool, dann mache ich mir heute mal Fenchel, den mag außer mir sowieso keiner und ich habe da heute total Lust drauf. Oder wir kochen modular. Ich koche Nudeln, Tomatensauce und Gemüse und jeder isst in der Zusammensetzung, wie er es gerne mag und braucht.
Irre also, dass meine Erkenntnis für Konflikte und Selfcare-Routinen gilt: Lass uns bei uns bleiben, auf unsere Bedürfnisse schauen und niemanden anderen als uns selbst dafür verantwortlich machen, dass unsere Bedürfnisse erfüllt werden. 🙂
Sorg gut für Dich,
Deine Dana
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Dieser Artikel ist die Kurzfassung von einem Podcast. Die gesamte Podcastfolge kannst du hier nach hören: