von | Dez 3, 2015 | Mindset, News, Produktivität | 0 Kommentare

<h2>Kennst Du Zeitmangel?</h2>

Ehrlich gesagt kenne ich kaum jemanden, der nicht unter Zeitmangel leider. 

Ist Dir im letzten Satz etwas aufgefallen? Unter Zeitmangel leiden…
Was würdest Du sagen von welchem Standpunkt oder aus welcher Haltung heraus ist das geschrieben? Richtig. Irgendwie von einem Standpunkt aus, wo es einen Mangel gibt, der mich irgendwie befallen hat. Genauer gesagt kann man ihn auch den Opferstandpunkt nennen. Als wäre Zeitmangel ein gemeiner Virus der einen befallen hat und wo man im Grunde nichts gegen machen kann, weil man hat ja keinen Einfluss auf die Umstände. Als wären alle anderen, der Arbeitgeber, die Kunden, die Gesellschaft, das Geld und all die anderen widrigen Umstände Schuld. Kennst Du das? Also ich muss sagen: ich schon. 

Da frage ich mich, was ist Zeitmangel eigentlich genau? Ich würde sagen es ist ein Gefühl. Und zwar das Gefühl es ist nicht genug Zeit vorhanden für die Dinge die zu tun sind oder besser die ich machen will. Man könnte das Ganze aber auch anders herum formulieren. Dann wird es langsam etwas absurder… Ich mache mir ein Zeitmangelgefühl (ob das wohl wirklich ein Gefühl ist??) wenn ich mir genug Dinge vorgenommen habe, so dass die Zeit die ich mir selber dafür eingeplant habe nicht reicht um beim Ausführen der Dinge genussvoll entspannt zu bleiben. So formuliert ist das ganze etwas aktiver. Huch? Warum machen wir das denn? Vielleicht weil ich mir so hübsch mein bekanntes Mangelgefühl produzieren kann. Das ist zwar nicht schön, aber so schön bekannt! Immerhin… Komfortzone.

Da würde doch jeder halbwegs vernünftige Mensch denken: Ach so! Was für ein Quatsch. Habe ich jetzt verstanden! Mache ich also ab sofort anders und plane mehr Zeit für weniger Dinge ein. Ist ja nicht so schwer! … oder?

Ich muss gestehen – ich bin Profi in Zeitmangel! Das ist definitiv eines meiner Lernzonen, die ich genussvoll wandele. Daher kam mir auch der Gedanke das mit Euch zu teilen. Ich habe mal untersucht: warum setzten es die wenigsten von uns um, weniger pro Tag zu planen um mehr Zeitfülle zu haben? Es muss irgendwelche Vorteile haben, sonst würden wir das einfach machen. Klar man kann jetzt schön wieder dabei bleiben die Umstände dafür verantwortlich zu machen. Wenn Du zu den Mensch gehörst, die das weiterhin machen wollen, alles fein. Dann bist Du allerdings hier bei meinem Blog nicht an der richtigen Stelle?.

Also warum? Wenn Du auch zu den Zeitmängelern gehörst, kommt hier die schlechte Nachricht. Offensichtlich ist es bis heute so, dass Du und ich uns lieber diese doofen Gefühle machen anstatt das Leben in Muße und Genuss zu verbringen. Krass oder? Und dann gleich die nächste Frage. 

Wozu machen wir das? 

Ist das ewige gestresst sein irgendwie auch schick? Ich meine wo kämen wir denn da hin wenn Dich jemand fragt wie es Dir geht, und Du nicht antworten könntest: Gut, aber ist schon viel los gerade!? Was denken die denn dann von Dir, wenn Du einfach sagst: mir geht es super, total entspannt. Vielleicht gehörst Du insgeheim zu den Massen, die sich oder ihre Arbeit irgendwie für wertvoller halten wenn sie anstrengend war. Das ist für mich auf jeden Fall ein System aus dem ich gerade aussteige.

Oder aber ermöglicht Dir der Zeitmangel und dass immer irgendwie gestresst sein, die Dinge (die Du EIGENTLICH machen willst, zu denen Du aber halt nie kommst) nicht machen zu müssen. Weil Du vielleicht insgeheim eine Frage darüber hast ob man so etwas wildes, langweiliges, unvernünftiges, risikoreiches (oder wie auch immer es in Deiner Geschichte ist) machen sollte. Oder befürchtest wenn Du Deinen Traum erst mal angehst, dass er sich als vielleicht doch nicht so traumhaft entpuppt… Und was dann? Dann vielleicht lieber den Traum behalten und genug Zeitmangel produzieren, dass Du immer eine gute Begründung dafür hast nicht für das was hinter Deinem „eigentlich“ steht losgehen zu müssen. 

Hmmmmm.
Oder aber Dein Level an Stress ist eine geschickte Botschaft an die Welt und die Menschen im Dich herum oder an einen bestimmten. Dass der oder die bloß keine Ansprüche an Dich stellen können, sollen, dürfen, weil es ist ja schon anstrengend genug. Da könnten wir uns alle mal gleich kollektiv fragen: Wer oder was hat mich eigentlich nicht zu 100% verdient. Und deshalb fahre ich mich schön mit Zeitmangel runter um die Begründung lieber zu leben als mich entweder dem hinzugeben oder aber einfach mal „nein“ zu sagen. 

Was ist es denn bei Dir? Bei mir hat es auf der einen Seite etwas mit Wert zu tun und auf der anderen Seite scheine ich es immer mal wieder toll zu finden mich als Opfer meines Zeitmangels zu generieren um von der Welt oder wahlweise auch ganz gerne mal von meinem Mann gerettet zu werden. Nur ist das der Welt in der Regel egal und meinem Mann gefällt es natürlich nur mäßig eine gestresste Frau an der Seite zu haben. Das scheint nicht besonders viel Laune auf eine Rettungsaktion zu machen sondern eher zu mehr Distanz einzuladen. Und ganz ehrlich – ich kann das verstehen. Ich würde mich auch nicht aus einem selbst gemachten Quark retten wollen. Daher entscheid ich heute. Es ist Schluß! Schluß mit Zeitmangel, Schluß mit gerettet werden wollen und Schluß damit meiner Arbeit oder meinem Sein Wert geben zu wollen in dem es schön stressig und anstrengend war. Denn – funktioniert nicht für glücklich sein und auch nicht für gute Ergebnisse.

Meine Absicht ist es mich mehr in meinen natürlichen Rhythmus zu begeben. Mehr Muße zu leben und mich mehr um mein Wohlbefinden zu kümmern. Bist Du auch dabei? Meine Idee dazu ist (und ich habe diese Übung schon mal eine Weile lang praktiziert und dann irgendwann damit aufgehört!) eine neue Übung zu starten:

 

ÜBUNG:

Immer wenn ich das Gefühl habe keine Zeit zu haben,
tue ich etwas wofür ich denke keine Zeit zu haben!

Das ist frei interpretiert nach dem Zen-Motto: Wenn Du denkst Du hast keine Zeit, dann musst Du sie Dir nehmen. Also, los geht’s bist Du dabei? Ich höre jetzt direkt auf hier auf meine Tastatur zu hacken und mache mir genüsslich ein leckeres Mittagessen. Und Du?

Muße-Grüße von Dana

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