Achtung, heute wird’s persönlich. Ich hatte Geburtstag und meine wichtigsten Erkenntnisse aus meinem vergangenen Lebensjahr möchte ich heute mit Dir teilen. Dieser Artikel ist die schriftliche Kurzfassung einer Podcasstfolge für alle, die gerne lesen. Du hörst lieber? Dann scroll runter und hör dir den ganzen Beitrag an.

Ein sehr besonderes Lebensjahr liegt hinter mir. Meine 7 wichtigsten Erkenntnisse teile ich heute mit Dir.

1. Innere Systeme rebellieren massiv, wenn Veränderung droht. Oder, warum Du immer auf Dein Gefühl hören solltest, außer manchmal …

Mein 41. Lebensjahr begann für mich damit, dass ich etwas für meine Gesundheit tun wollte. Etwas, was ich nie zuvor getan hatte. Ich hatte mir drei Wochen Auszeit von Familie und Business eingeräumt und flog im November 2019 nach Indien zu meiner ersten Panchakarma Kur. 

Nie zuvor war ich solange von meinem Mann Matthias getrennt gewesen. Von meinen beiden Kindern (damals 9 und 13) ganz zu schweigen. Und was soll ich Dir sagen?! Mein ganzes System lief Amok! Es ist mir so schwer gefallen, loszulassen. Schon wochenlang vor meiner Abreise schlief ich schlecht. Mich plagten Alpträume: “Was, wenn mein Flugzeug abstürzen würde?” Was wenn dies? Was wenn das? Und vor allem: “Was wenn ich meine Familie nie wieder sehen würde?” Völlig irrationale und tiefliegende Ängste wurden hochgespült und mein mental-emotionales System war vollkommen durch den Wind. Zuhause gab es viel Streit. Und auch körperlich machte sich mein Durcheinandersein und all der Widerstand bemerkbar. Ich lagerte Wasser ein und nahm zu. Schwach und gesundheitlich angeschlagen fühlte ich mich ohnehin schon den ganzen Sommer, das war schließlich der Grund, warum mein Arzt mir dringend eine Panchakarma Kur empfohlen hatte.

Als meine Familie mich am Flughafen verabschiedete, brachen alle Dämme. Ich weinte und weinte. Drei Packungen Taschentücher reichten nicht aus. Alleine am Gate, fiel alles von mir ab. Und eine große Stille und innerer Frieden bereitete sich aus. Ich hatte es geschafft. 

2. Wir ziehen uns Rollen an wie Kostüme und bauen uns damit unseren Käfig selbst. Oder davon, wie wertvoll es ist, mal nur wir selbst zu sein.

In Indien, im Sitaram Beach Ressort,  hatte ich viel Zeit und Raum, die Dinge mit Abstand zu betrachten. Schnell wurde mir klar, es tut so gut mal ohne Rollen zu sein, nicht Mutter, nicht Ehefrau, nicht Unternehmerin, nur ich – Dana. Und mir wurde klar, wie sehr ich mich in Rollen und Verbindungen verstrickt hatte, die ich so nie bewusst gewählt hatte. Ich war als Mutter wie ein unbewusster Teil von mir annahm, dass eine gute Mutter zu sein hätte. Ich war als Ehefrau so, wie ganz alte Glaubenssätze mir weismachen wollten, dass eine Ehefrau zu sein hätte. 

Ich hatte mich für andere verbogen. Und zwar nicht – das ist wichtig ! -, weil irgendjemand das von mir verlangt hätte. Sondern ich ganz allein hatte mir diese Rollen wie einen Anzug angezogen. Ich habe mir meinen Käfig selbst gebaut. Mehr dazu schreibe ich übrigens in meinem Buch Made for more. In Indien war ich frei davon. Und konnte zum ersten Mal hinterfragen, wie ich, Dana wirklich sein möchte. Und was ich, Dana eigentlich wirklich brauche. 

3. Wenn sich unsere Innenwelt ändert, ändert sich alles. Egal, was im Außen ist. Oder warum Du in Deinem Inneren ansetzen solltest, um wirklich etwas zu verändern.

Nach drei Wochen Indien kam ich zurück – mitten in den Vorweihnachtstrubel. Wir bereiteten den Geburtstag von Matthias vor, wir feierten Weihnachten, Sylvester. Langsam kam ich wieder im Business an. Bei einem der ersten Teammeetings traf mich eine Erkenntnis wie ein Blitz: Bei unserer Teamrunde, bei der jeder erzählt, wie es ihm geht, war der Tenor einhellig: Alle wünschten sich mehr Zeit. Und zum ersten Mal in meinem Leben dachte ich: Ich nicht! Wie krass! Ich hatte immer gedacht zu wenig Zeit zu haben, für all das, was ich machen will. Jetzt nach Indien nicht mehr. Zum ersten Mal fühlte ich aus tiefstem Herzen: Ich habe genug Zeit! Und dabei hatte sich an der Länge meiner To-Do-Liste nicht verändert. In meinen Außen war alles gleich. Nur mein inneres empfinden war anders. Ich hatte genug Zeit. Und wenn für etwas auf meiner To-Do-Liste heute keine Zeit mehr war, dann würde ich es eben morgen machen. Oder gar nicht. Mein innerer Zustand, in den ich mich selbst gebracht hatte, war anders. Und veränderte alles.

4. Verändert sich einer, müssen sich auch alle anderen verändern. Oder: Warum Familien wie ein Puzzle sind.

Und dann ging der Prozess los. In Indien hatte ich mich in Mammut Schritten weiterentwickelt. Ich kam verändert zurück und passte wie ein verändertes Puzzleteil nicht mehr in das Familienpuzzle. Und natürlich wollte ich mich nicht nur wieder einfügen, sondern auch etwas mit einbringen von meinen Erkenntnissen.

Ich rasselte mit Matthias aneinander. Und das nicht nur ein bisschen. Vor Indien hatte ich mich häufig zur Verfügung gestellt. Für meine eigenen Bedürfnisse und Wünsche war ich nicht eingestanden. In dem Moment, wo ich das änderte, konnte das nicht still und heimlich geschehen. Sondern Matthias musste sich mit verändern.

Klar, dass so etwas nicht leicht und reibungslos passiert. Konflikte, Gespräche und ein Neujustieren waren notwendig. Weiterentwicklung eben, auch in der Paarbeziehung.

5. Was passiert, wenn mein Mann nicht da ist? Oder: Davon, wie wertvoll es ist, Input und Outcome einer Beziehung zu untersuchen

So wie ich im Herbst alleine drei Wochen auf Panchakarma Kur war, wollte auch Matthias eine Zeit für sich, seine Gesundheit und seine Weiterentwicklung nutzen. Im frühen Sommer fuhr er zu einer Panchakarma Kur ins Ayurveda Parkschlösschen in Traben Trabach. 

Mit mir machte das zweierlei. In den ersten Tagen, merkte ich sofort, wie gut mir das tat, wie viel besser ich entspannen konnte. Und sofort wurde mir klar: Scheinbar betrachtete ich Matthias nicht als selbständigen, vollwertigen Menschen an meiner Seite. Sondern als jemanden, um den ich mich kümmern muss. Upsss. Hatte ich mich gedanklich über ihn gestellt? Betrachtete ich mich als diejenige, die sich um alles kümmern muss? Und wollte ich so ein Denken nicht schon vor Jahren abstellen?

Als nächstes passierte dann folgendes. Ich stürzte mich in Vata-Dana-Manier kopfüber in die Arbeit, überforderte mich bis zum Äußersten. Und mir wurde klar: Ich nutze Matthias so sehr für meine Stabilität! Ich investiere nicht nur in unsere Beziehung, in dem ich ganz viel mache, sondern ich profitiere so sehr von ihr, weil Matthias mir so viel Sicherheit und Stabilität gibt.

Ich kann Dir das nur empfehlen. Es ist so wertvoll, Deine Beziehung auf Invest und Outcome zu untersuchen. Gerade wir Frauen neigen dazu, im Alltag nur auf unser Invest zu schauen und mäkelig zu werden. Dabei ist es so wertvoll zu schauen, was wir bekommen. 

 

6. Weiterentwicklung in turbulenten Business Zeiten und die Frage, was habe ich damit zu tun. Oder: Davon, wie wertvoll es ist, sich selbst als Schöpfer seines Lebens zu betrachten

Und zu guter letzt wurde es in meinem letzten Lebensjahr auch noch in unserem Team wirbelig. Unsere Trainerin Sonja beschloss, voll für ihr eigenes Business zu gehen und nicht mehr für Ichgold zu arbeiten.Nun versuche ich selbst zu beherzigen, was wir auch in unseren Kursen immer wieder lehren: Stell Dich nicht nur auf den Opferstandpunkt, sondern betrachte Dich selbst als Schöpfer Deines Lebens. Oder anders gesagt. Stell Dir die Frage: Zu welchem Zweck hast Du Dir das denn erschaffen? Ich reflektierte, ich grub tief in meiner Vergangenheit und ich kam zu einem – wenn auch für mich unangenehmen – Ergebnis. Ich entdeckte in mir einen Tendenz, Menschen in meinem Umfeld in Unselbständigkeit zu halten, um selbst entscheiden zu können. Wenn ich ganz ehrlich zu mir war, hatte ich mich in meiner Vergangenheit oft so benommen, als wollte ich eigentlich niemanden an meiner Seite haben, um dann alleine glänzen zu können. 

Eine nicht so schöne Erkenntnis. Aber das Gute ist: Wenn sie erstmal im Bewusstsein ist, können wir etwas verändern. Ich versuche also seitdem, aus diesem alten System hinauszuwachsen. Im Business und auch in meinem Privatleben. Schritt Eins dafür ist immer, das Gewesene anzuerkennen. Und so habe ich mich bei allen, die ich mit meinem System, beschnitten habe, entschuldigt. Und versuche nun, andere mehr zu ermächtigen und sie an meiner Seite zuzulassen.

7. Üben, üben, üben. Oder: Wer einen starken Partner will, muss das auch zulassen.

Das Verrückte ist ja:

Ich wollte immer einen Mann, an dessen Schulter ich mich anlehnen kann, der stark ist und mich hält. Der mir die Tür aufmacht. Aber schon vor vielen Jahren ist mir bewusst geworden, dass es schwer für jeden Mann ist, mir die Tür aufzuhalten, wenn ich immer schon an der Klinke stehe. 

Jetzt ist mir klar geworden, dass es irgendetwas in meinem System mich glauben lässt, dass ich vorne, allein an der Spitze und mit alleiniger Verantwortung sicher bin. Deshalb habe ich auch in meinem Privatleben Matthias oft in Unselbständigkeit gehalten. Insgeheim wollte ich alles alleine steuern. Und mit dieser Erkenntnis gehe ich nun um, in dem ich bewusst versuche, gegenzusteuern. Sobald ich merke, dass ich pieksig oder herrisch werde, frage ich mich, was ist hier eigentlich los. Warum ziehe ich mir gerade einen Schutzpanzer an, der mich herrisch werden lässt.Was will ich gerade nicht zeigen, was sind Tränen, die eigentlich raus wollen. Und dann übe ich ganz bewusst, mich auch klein und verletzlich zu fühlen, es zuzulassen und zu zeigen.

Und so bringe ich auch Matthias in die Kraft, dass er so sein kann, wie ich mir meinen Mann doch eigentlich immer gewünscht habe. Klar, wir üben noch … Und klar, es fühlt sich erst mal wie ein Risiko an. Aber es lohnt sich.

 

Dieser Artikel ist die Kurzfassung von einem Podcast. Die gesamte Podcastfolge kannst du hier nach hören: