Wie soll das denn gehen? Im Ayurveda geht es doch um Ernährung und Massagen!!

Tja – das könnte man denken. Allerdings geht es im Ayurveda noch um einiges mehr. Ayurveda ist die Schwesterwissenschaft vom Yoga. Die kommen also beide aus dem gleichen Stall. Es wird unterschieden – im Ayurveda geht es um den Körper – im Yoga um den Geist. Interessant oder? Würde man bei dem was wir so auf der Yogamatte veranstalten auch nicht unbedingt immer denken…

Ayurveda hält weit mehr bereit. Übersetzt bedeutet Ayurveda “das Wissen vom langen Leben”. Es geht darum wie Dein Körper funktioniert und zwar in allen seinen Schichten, auf allen Ebenen, und darum was Du tun kannst um möglichst effizient im Gleichgewicht zu leben. Also so zu leben, dass Du möglichst gesund und lange lebst. Das ist doch mal ein Plan, oder?

Zu diesem Plan gehört also auf jeden Fall der gesamte Ernährungsbereich, aber auch der Gewohnheitsbereich, die Tagesroutinen, der Jahreszyklus und auch die Konstitutionslehre. Und diese Aspekte finden sich auch auf unserer Yogamatte wieder. Aus ayurvedischer Sicht macht es einen Unterschied welche Konstitution Du hast, aber vor allem auch, in welcher Tageszeit befindest Du Dich in welcher Jahreszeit befindest Du Dich und mit welcher Absicht, also für welches Ziel bist Du auf der Matte.

Luftige Vata-Typen haben oft sehr bewegliche Gelenke. Sie sind also sehr mobil oder oft sogar instabil. Daher profitieren sie von kräftigenden und stabilisierenden Übungen. Gleichzeitig ist es für sie zum Beispiel sinnvoll eher sanft und vor allem gleichförmig zu üben. Gleiche Abläufe, viele Wiederholungen und zur gleichen Tageszeit trägt die Yogapraxis dazu bei das Dosha auszugleichen. So kommt das wirre und instabile System zur Ruhe und gleichzeitig in die sanfte innere Kraft. Außerdem ist es für Vata sinnvoll darauf zu achten warm zu bleiben, also sich dicker anzuziehen oder in schön beheizten Räumen zu üben. Atemübungen wie Nadhi Shodana sind optimal, da sie Regelmäßigkeit und Struktur in den wirbeligen Energiehaushalt bringen.

Der feurige Pitta-Typ ist oft muskulös und hat die Tendenz viel zu schwitzen. Für sie ist es wichtig nicht zu starr und ehrgeizig in der Praxis zu werden. Kraft und Spannung haben sie oft im Überschuss, daher gilt es das durch Mobilisierung und sanfte Dynamik auszugleichen. Allerdings müssen die sich auch fordern, denn die ganze Spannung muss rausgeturnt werden aus dem System. Für die Pitta-Yogis gilt es die Praxis spielerisch anzugehen und eventuell ihrer Kreativität etwas mehr Raum zu geben und mehr zu variieren. Da die Pitta-Energie eher nach oben steigt und heiß wird, ist es wichtig eine erdende Praxis auszuwählen und eine ausgiebige Abschlusssequenz zu üben um das System sicher wieder runter zu fahren.

Die gemütlichen Kapha-Typen sind eher etwas rundlich und leben auf der Matte gerne “weniger ist mehr”. Für sie ist es wichtig erstmal überhaupt auf die Matte zu gehen!!! Und Und wenn sie dort angekommen sind, ist eine fordernde und schweißtreibende Praxis optimal. Auch die Intensität in Intervallen zu ändern, so dass der Organismus ordentlich in Schwung kommt wirkt für das Dosha Wunder. Denn wenn Kapha erstmal in Bewegung kommt, haben diese Yogis oft eine unglaubliche Power und Ausdauer. Da Kapha’s Energie eher nach unten sinkt, ist alles was leichter macht und aufrichtet super. Kapalabhati – der Feueratem ist super um die Schwere aus dem Körper zu bringen und der Feuchtigkeit von Kapha ordentlich einzuheizen.

Von den Ashtangis werde ich dann immer gefragt – und wie ist es mit unserer Praxis? Da ist es ja für alle das Gleiche!? Und das stimmt eben nicht ganz. Du kannst auch in diesem super strukturierten System die Praxis anpassen und unterschiedlich üben. Längerer Atem, kürzerer Atem, mehr Vinyasas, weniger Vinyasas, längere oder kürzere Abschlusssequenz…

Tja, und dann gibt es natürlich Unterschiede zu welcher Tageszeit Du übst und auch welche Jahreszeit wir gerade haben. Und es macht auch einen Unterschied was Du gegessen hast, wie regelmäßig Du übst… und, und, und… Ich setzte meine Praxis gezielt ein um mein Dosha auszugleichen und ich kann nur sagen – es funktioniert. Auf meinen Retreats wende ich die Aspekte in den Yogaklassen an und erkläre auch immer wieder die theoretischen Hintergründe dazu. Das nächste findet im April 2017 statt. (Hier mehr dazu…)

Worauf ich mich aber jetzt erstmal ganz besonders freue ist der Workshop “Ayurveda in der Yogastunde” den ich vom 18.-19. Februar gebe. Denn da geht es genau darum. Der Workshop ist für Yogalehrer und wir steigen tiefer ein in das Thema “Wie kannst Du Ayurveda in Deinen Unterricht, in Deine Yogaklassen, in Deine Workshops, Retreats oder auch Personal Trainings integrieren?”. Denn das Ayurveda ergänzt das Yoga so perfekt! Und das wird nur sooooo wenig angewendet. Ayurveda steckt in Deutschland noch in seinen Kinderschuhen. Und das muss jetzt mal geändert werden. Daher – wenn Du Yogalehrer bist und Ayurveda für Dich in Deiner Praxis und auch für Deine Yogaschüler nutzen willst, dann melde Dich jetzt an! Ich sage Dir – Du wirst staunen, was Du alles machen kannst und wie sehr Du die Qualität deines Unterrichts steigern kannst wenn Du Dich mit diesen Prinzipien besser auskennst und sie anwenden kannst!

 

Wie auch immer. Ich nutze das Wissen aus dem Ayurveda und meine Erfahrungen damit in meinem Yoga und auch in meiner Meditationspraxis und bin begeistert darüber dieses Wissen jetzt mit Euch teilen zu können.

Lass mich unten in den Kommentaren wissen ob Du Dich in den Typen wieder findest und ob Du etwas mit den Tipps anfangen kannst.

Winterliche Grüße,

Dana